Im Zuge der Energiewende und des damit verbundenen Ausbaus erneuerbarer Energien stehen auch in der Wärmeversorgung neue Aufgaben bevor. Neben der Möglichkeit, mit dem sektorkoppelden Konzept „Power-to-Heat“ aus regenerativen Energiequellen erzeugte elektrische Energie zum Heizen einzusetzen, steht mit der Solarthermie eine Technologie zur Verfügung, die Sonneneinstrahlung direkt zur Erzeugung von Wärme nutzt.
Um den Nachteil der Abhängigkeit des fluktuierenden Dargebots entgegenzuwirken, ist bei der Solarthermie ein Zusammenspiel mit anderen Technologien nötig. Dabei kann in Kombination mit beispielsweise Kraft-Wärme-Kopplung oder thermischen Energiespeichern, aber eben auch mit Power-to-Heat ein Technologiemix entstehen, der einen erhöhten Anteil regenerativer Energie in der Wärmeversorgung ermöglicht.
Für die Frage, welchen Beitrag zum Klimaschutz entsprechende Konzepte tatsächlich leisten können, ist entscheidend, ob solche Anlagen gebaut und wie sie betrieben werden. Es ist davon auszugehen, dass für beides die Wirtschaftlichkeit aus Sicht potenzieller Betreiber das entscheidende Kriterium sein wird.
Das Projekt SolWW-SH untersucht, unter welchen Umständen welche technischen Konzepte zur solarthermisch gestützten Wärmebereitstellung für Investoren und Betreiber wirtschaftlich attraktiv sind und inwiefern sich dadurch eine positive Auswirkung auf das Energieversorgungssystem ergibt.
Dazu werden unterschiedliche technische Konzepte in verschiedenen Szenarien im Sinne einer betriebswirtschaftlich optimalen Anlagenfahrweise simuliert. Die Beurteilung der Attraktivität der Konzepte und ihrer Systemwirkung erfolgt auf Basis der daraus ermittelten Betriebsdaten und der Randbedingungen, die sich aus dem umgebenden Versorgungssystem sowie der Anlage selbst ableiten. Die Identifikation wirtschaftlich belastbarer Konzepte gibt eine Orientierung, wie Wärmeversorgungsunternehmen zukunftssicher und wirtschaftlich vertretbar einen zusätzlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten können.