openEntrance ist ein vierjähriges Forschungs- und Stakeholder-Engagement-Programm, das durch das Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon 2020 der Europäischen Union im Rahmen der Zuschussvereinbarung Nr. 835896 finanziert wird. Das openEntrance-Konsortium umfasst 13 führende Forschungseinrichtungen aus ganz Europa.
Die EU hat sich zum Ziel gesetzt, die Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2050 so weit zu reduzieren, dass sie klimaneutral werden und die negativen und unumkehrbaren Auswirkungen des Klimawandels verhindert werden. Dieses Ziel umfasst die Umstellung des Energiesystems auf erneuerbare und saubere Energieerzeugung sowie technologische, verhaltensbezogene und organisatorische Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft. Dazu bedarf es der Koordinierung relevanter technologischer Lösungen, politischer Maßnahmen, Finanzmittel und Akteure mit klar definierten Zielen auf der Grundlage wissenschaftlicher Analysen.
Als Antwort darauf entwickelt openENTRANCE eine Open-Source-Modellierungsplattform, die:
- die Durchführung wissenschaftlicher Berechnungen und Bewertungen für verschiedene Zukunftsoptionen eines kohlenstoffarmen Europas ermöglicht.
- Verknüpfung und Integration von makroökonomischen und Energiesystemmodellen sowie Bereitstellung von wirtschaftlichen (z. B. BIP, Beschäftigung) und verhaltensbezogenen Daten (z. B. Energieverbrauchsgewohnheiten), die für die Energiewende relevant sind, zur Verwendung in Modellierungsanalysen.
- Unterstützung der Interessengruppen bei der Bestimmung der makroökonomischen Folgen der Energiewende und der Ermittlung der besten Wege für den Übergang zu einer kohlenstoffarmen" Wirtschaft.
- Sie soll allen interessierten Nutzern zur Verfügung stehen und sich vor allem an Forscher und Modellierer richten.
Die Plattform bietet eine groß angelegte gemeinsame Datenbank mit Daten über menschliches Verhalten, die heruntergeladen und in Modellrechnungen verwendet werden können. Offene Daten aus EU-weiten Verhaltensexperimenten und realen multinationalen Feldversuchen zur Reaktion der Haushalte auf flexible Stromtarife stehen für die Verwendung in den offenen Modellen zur Verfügung. Darüber hinaus können auch Drittnutzer eigene Daten hochladen, um Analysen mit der Modellierungssuite durchzuführen.
Die Forschungsfragen werden im Dialog mit politischen Entscheidungsträgern und Forschern formuliert. Neue europäische Szenarien für eine kohlenstoffarme Zukunft werden verwendet, um die verschiedenen Dimensionen der Energiewende zu analysieren. Zu diesen Dimensionen gehören unter anderem die makroökonomischen Folgen des Übergangs, die Reaktion auf die Nachfrage, das Verhalten von Gemeinden, die Integration von Sektoren, die Integration eines großen Anteils erneuerbarer Energien und der daraus resultierende Bedarf an Flexibilität und Speicherung.
Die gemeinsame Datenbank, die vom Projektpartner IIASA gehostet wird, wird allen interessierten Akteuren für mindestens 10 Jahre nach Abschluss des Projekts zur Verfügung stehen.