Schlüsselakteure bewegen kommunalen Klimaschutz

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    Laufzeit:

    01.01.2016 bis 31.12.2017

    Verantwortliche/r:

    Mitarbeiter:

    Bichler, Marian

    Kommunen haben einerseits eine wichtige Steuerungs- und Koordinationsfunktion für den lokalen Klimaschutz inne und sollen andererseits Maßnahmen initiativ entwickeln und umsetzen. Da effektiver Klimaschutz nur im Zusammenspiel mit Stakeholdern und der Bevölkerung gelingt, ist es zudem die Aufgabe, die Zivilgesellschaft einzubeziehen und zu motivieren. Diese Rolle außerhalb des klassischen Aufgabenspektrums stellt jedoch häufig Neuland für kommunale Akteure dar. KlimaschutzmanagerInnen allein sind nur selten in der Lage, die Kommunikation und Zusammenarbeit mit den zentralen EntscheidungsträgerInnen vor Ort herzustellen und diese kontinuierlich aufrecht zu erhalten.

    Vorreiterkommunen im Klimaschutz haben gezeigt, dass es sehr wichtig ist, lokale Schlüsselakteure aus Verwaltung, Politik, Unternehmen und Zivilgesellschaft frühzeitig einzubinden. Diese Menschen verfügen über ein hohes Maß an Verantwortung für lokale Belange sowie über spezifisches Fachwissen und entsprechende Einflussmöglichkeiten innerhalb der Kommune, um diese Verantwortung in Handlungen umzusetzen.

    Ziel des Projektes ist es, anhand von Fallstudien in unterschiedlichen Kommunen aufzuzeigen, wie Schlüsselakteure für den lokalen Klimaschutz durch die PraktikerInnen vor Ort (z.B. durch KlimaschutzmanagerInnen) identifiziert, aktiviert und motiviert werden können. Um die Kommunen zu befähigen, zusammen mit diesen Schlüsselakteuren wichtige Klimaschutzmaßnahmen außerhalb des kommunalen Einflussbereichs in die Umsetzung zu bringen, werden im Projekt Methoden und Handlungsempfehlungen entwickelt, wie diese Personen für den Prozess vor Ort gewonnen und zu nachhaltigem Engagement motiviert werden können. Die Ergebnisse des Projekts werden in Form einer Handreichung für Kommunen aufbereitet und veröffentlicht. Zudem soll das Engagement von aktiven Schlüsselakteuren über deren Netzwerke wie z.B. Verbände und Organisationen bundesweit verbreitet werden, um weitere geeignete Persönlichkeiten für das Engagement vor Ort zu gewinnen.

    Zunächst werden mittels qualitativer leitfadengestützer Interviews acht Fallstudien in Kommunen zur intensiven Untersuchung der Möglichkeiten und Grenzen des Wirkens von Schlüsselakteuren und der Verstetigung der entstehenden Prozesse für den kommunalen Klimaschutz vor Ort durchgeführt.
    Auf dieser Basis werden Handlungsempfehlungen für den kommunalen Klimaschutz zur Identifizierung, Ansprache und Zusammenarbeit mit kommunalen und nichtkommunalen Schlüsselakteuren sowie zur Verstetigung des Prozesses abgeleitet und ein Handlungsleitfaden für Kommunen erstellt.
    Nach einer Validierung der Fallstudienergebnisse und einer praktischen Überprüfung der Anwendbarkeit des Leitfadens in weiteren Kommunen werden Empfehlungen zur Verbreitung des entwickelten Ansatzes auf nationaler Ebene (d.h. beispielsweise über Branchen- oder Unternehmensverbände) entwickelt. Dies erfolgt partizipativ im Rahmen von Workshops mit VertreterInnen von Verbänden und weiteren Organisationen.

    Die im Projekt entwickelte Handreichung adressiert Verantwortliche des kommunalen Klimaschutzes. Projektbegleitend werden Maßnahmen zur Öffentlichkeitsarbeit wie z.B. die Erstellung von Pressemitteilungen und einer Internetseite umgesetzt. Zudem wird die Handreichung öffentlich zur Nutzung bereitgestellt.

    Der Klimaschutz profitiert davon, dass das Vorhaben und seine kontinuierliche Weiterverfolgung in der Praxis vor Ort zu zusätzlichen Energieeinsparungen und Emissionsreduktionen außerhalb des kommunalen Einflussbereichs führen werden gegenüber einer Situation ohne eine systematische Einbindung von lokalen Schlüsselakteuren in Kommunen.