Druckluftspeicherkraftwerke sind eine von mehreren Möglichkeiten, die Integration erneuerbarer Energien in die elektrische Energieversorgung zu verbessern. Für eine Region wie Schleswig-Holstein ist diese Aufgabe von besonderer Dringlichkeit, weil eine ineffiziente Ausnutzung der lokalen erneuerbaren Ressourcen die mögliche Wertschöpfung im Land einschränkt und die hierzulande mit hohem politischem Nachdruck verfolgte Energiewende behindert.
Die Frage, ob ein Druckluftspeicherkraftwerk in Schleswig-Holstein realisiert werden kann, hängt jedoch von einer Vielzahl von technischen, wirtschaftlichen und praktischen Rahmenbedingungen ab.
Ziel des mit diesem Antrag zur Förderung vorgeschlagenen Projekts ist es, zu einer objektiven und transparenten Einschätzung der Technologie- und Projektperspektive für ein Druckluftspeicherkraftwerk in Schleswig-Holstein zu kommen.
Eine dementsprechend angelegte Machbarkeitsuntersuchung umfasst die Dimensionen
- Standorteignung
- Technologiebewertung
- Wirtschaftlichkeitsanalyse
Im Rahmen des Projekts soll eine investoren- beziehungsweise betreiberzentrierte Bewertung der Wirtschaftlichkeit einer solchen Anlage vorgenommen werden, die sich auf umfangreiche technische Simulationen des Kraftwerkseinsatzes stützt. Dabei sind neben der technischen Machbarkeit verschiedene in Zukunft zu erwartende Szenarien hinsichtlich des Ausbaus erneuerbarer Energien und der Netzstruktur zu untersuchen. Eine beispielhafte Grobplanung eines Standorts soll die Bewertung abrunden und von einem Kooperationspartner als Eigenleistung eingebracht werden.
Damit ist als Ergebnis des Projekts eine fundierte Aussage darüber zu erwarten, welchen Beitrag ein Druckluftspeicherkraftwerk zur Netzintegration erneuerbarer Energien in Schleswig-Holstein leisten kann, indem sein Einsatz beispielsweise die Auslastung von im Lande installierten Windkraftanlagen erhöht.
Mit diesem umfassenden Projektansatz lässt sich prüfen, ob Schleswig-Holstein sich als Modellstandort für ein Druckluftspeicherkraftwerk eignet und auf diesem Feld eine Rolle als Vorreiter der Energiewende übernehmen kann. Unabhängig vom konkreten Ergebnis der Untersuchungen, können darüber hinaus verallgemeinerbare Erkenntnisse zur Energiespeicherung gewonnen werden, von denen die im Lande ansässigen Unternehmen aus der Branche der erneuerbaren Energien strategisch profitieren.
Es ist davon auszugehen, dass zumindest einige der aus den zur Förderung vorgeschlagenen Forschungsarbeiten für Schleswig-Holstein abgeleiteten Schlussfolgerungen auch auf andere Regionen zu übertagen sind. Dazu grenzt sich das Projekt durch seinen methodischen Ansatz von einer reinen Standortstudie ab. Daher ist ein Interesse am Projekt durchaus auch über die Landesgrenzen hinaus zu erwarten.
Das bringt die Chance mit sich, dass Schleswig-Holstein nicht nur in der Politik zur Energiewende, sondern auch im Bereich Ihrer wissenschaftlichen Begleitung und in der Branche der erneuerbaren Energien als wichtiger und kompetenter Akteur wahrgenommen wird.